Schulzentrum Freiherr-Vom-Stein Rösrath

Erweiterung und Umbau Schulzentrum Freiherr-vom-Stein
2016
Anerkennung

Mitarbeiter
Christina Tocheva

Konzept

Der bestehende Schulweg durchquert das Schulgelände von Ost nach West und bildet das Rückgrat. An dieser wichtigen Verbindung zwischen neuer Busumfahrt und Parkplatz im Westen, platziert sich der Neubau mit Mensa, Bibliothek und Ganztagesbereich. Durch seine zentrale Lage entsteht eine einladende Adresse. Gleichzeitig fungiert der Baukörper als Bindeglied für das gesamte Schulzentrum.
Durch den Neubau wird die Orientierung auf dem Gelände verbessert. Es entsteht ein attraktiver Eingangsbereich, der die Schüler und Besucher auf den gemeinsamen Platz führt. Von hier aus können alle Gebäude erschlossen werden.

Der Baukörper mit Mensa und Bibliothek ergänzt den Gebäudekomplex zu einem Ensemble. Er bildet mit den Bestandsgebäuden die Raumkanten für den gemeinsamen Schulhof.

Die bestehende Zäsur der Schulhöfe von Gymnasium und Realschule wird durch die neue Gestaltung und das Forum aufgehoben. So entsteht ein offener, gemeinsam nutzbarer Hof, der verschiedene Aufenthaltsqualitäten bietet. Die Verbindung der Schulen wird dadurch noch mehr gestärkt.

Die Raumstrukturen der Bestandsgebäude werden umorganisiert um räumliche Einheiten zu schaffen und zeitgemäße Unterrichtsformen gewährleisten zu können.


Bauabschnitte

1.BA
Neubau des Gebäudes und der Außenanlagen für Mensa, Bibliothek und Ganztagesbereich.
Der Neubau beinhaltet eine Technikzentrale, die ab dem 2.BA die Bestandsgebäude mit versorgt.

2.BA
Sanierung der Fassaden und Dächer der Bestandsgebäude.
Die Fassaden erhalten ein Wärmedämmverbundsystem und neue Fenster. Es werden je Geschoss zwei Erweiterungsräume angebaut. Die innenräumliche Struktur wird weitestgehend erhalten. Ein Teilumbau lässt sich allerdings nicht vermeiden um dem Anspruch einer zeitgemäßen Schule gerecht zu werden und die gewünschten Strukturen und Cluster umzusetzen. Die Realschule erhält einen Aufzug um die Barrierefreiheit zu gewährleisten.

Die Räume werden weiterhin manuell gelüftet. Hierzu werden CO²-Ampeln installiert. Zusätzlich werden Schächte vorgesehen, in denen zu einem späteren Zeitpunkt Lüftungsleitungen für eine mechanische Lüftung nachgerüstet werden können.
Die Bestandsgebäude werden über Nahwärmeleitungen an die Heizzentrale des Neubaus angeschlossen und die Außenanlagen saniert und fertiggestellt.

Bauphysik

Neubau:
Der Neubau erhält eine hinterlüftete Fassadenkonstruktion mit Holzlamellen und 20 cm Dämmung. Das Dach wird extensiv begrünt und erhält ebenfalls 20 cm Wärmedämmung. Die transparenten Fassadenflächen erhalten Dreischeibenisolierverglasung, hoch-wärmegedämmte Rahmenkonstruktionen und außenliegenden Sonnenschutz. In den Eingangsebenen erfolgt der Sonnenschutz im Scheibenzwischenraum.

Bestand:
Um die Bestandsgebäude EnEV 2016 konform auszuführen, werden die transparenten Fassadenanteile mit Dreischeibenisolierverglasung und hoch-wärmegedämmten Rahmenkonstruktionen ausgeführt. Die opaken Flächen erhalten ein Wärmedämmverbundsystem mit 18 cm Dämmstoffdicke. Hierzu müssen bei der Realschule zusätzliche Verankerungen in die Fassade eingebracht werden. Die -noch unsanierten- Dachflächen erhalten ca. 20 cm Wärmedämmung.


Energiekonzept

Im Untergeschoss des Neubaus wird die zentrale Wärmeversorgung für den Campus eingerichtet. Vorgesehen ist eine multivalente Anlage mit Integration regenerativer Energieträger, deren Aufbau modular, entsprechend der Bauabschnitte erfolgen kann.

Der Neubau (Energiestandard EnEV 2016) mit seinen Niedertemperaturheizkreisen wird über Wärmepumpe mit der Energiequelle „Geothermie“ versorgt (Erdsonden). Im Sommer wird die Wärmepumpe zur Bauteilkühlung (Temperierung) ausgekoppelt. Die Lüftungsanlage erhält eine hocheffiziente Wärmerückgewinnung.

Ergänzt wird das System mit BHKW und Gas-Spitzenlastheizkessel mit Brennwertnutzung, die stufenweise, entsprechend der Bauabschnitte ergänzt werden.

Die Gebäudeteile Hauptschule und Gymnasium werden im Rahmen der Gebäudesanierung über erdverlegte Nahwärmeleitungen an die Energiezentrale angeschlossen. Die vorhandenen Heizanlagen und Öltanks werden ausgebaut. In den Bestandsgebäuden wird eine neue Heizungssteuerung eingebracht. Die Heizkörper und das Verteilnetz bleiben bestehen. Die Stromversorgung und die Sanitäranlagen bleiben grundsätzlich erhalten. Im Einzelfall muss entschieden werden, welche Maßnahmen getroffen werden müssen.


Außenanlagen

Durch die Lage des geplanten Neubaus am Rand des Wettbewerbsgebietes, aber im Mittelpunkt des Schul- und Sportzentrums, ergibt sich die Chance einen großen, zusammenhängenden Hof zu schaffen, der zwischen dem Neubau und den Bestandsgebäuden aufgespannt wird. Das zusätzliche Umfeld des geplanten Neubaus vergrößert den nutzbaren Freiraum um weitere 2500 m².
Die Verbindung zwischen Schule und Stadt, wird durch die multifunktional nutzbare Mensa und die bestehende Aula im Mittelpunkt des Zentrums gestärkt. Es entsteht ein integrierter Bildungs- und Freizeitstandort, der als attraktiver Stadtbaustein die Rösräther Bürger einlädt.
Die vorhandenen, bepflanzten Böschungen wirken wie eine Barriere zwischen den Schulen. Diese werden durch einladende Terrassen mit Treppen, Sitzblöcken, Rasenterrassen und Holzliegeflächen ersetzt. Auf den offenen Plätzen und auf den baumüberdachten Freiflächen entstehen vielfältige Nutzungs- und Bewegungsangebote. Hofbäume mit Sitzbänken gliedern die Hofflächen und erzeugen intime Aufenthaltsbereiche.

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