Neubau High Power Grid Lab (HPGL) am KIT Campus Nord

in Eggenstein-Leopoldshafen
2025
Preis

Konzept | Leitidee
Der Baustein am östlichen Rand des KIT Campus Nord schafft für das Netz der Zukunft eine geeignete Forschungs- und Testinfrastruktur. Für die Unterbringung einer großen Prüfhalle, kleineren Laboren, Steuerständen, Leitwarten, Mittelspannungsschaltanlagen, Büros und eines Seminarraums wird ein Hallentragwerk vorgeschlagen, das einen universell nutzbaren Raum schafft. Mit dessen Flexibilität können sowohl die eingeschossige Halle mit ihrer Raumhöhe von 7,50 m im Lichten und die zweigeschossigen Büro- und Laborflächen abgebildet werden. Der dem übrigen Campus zugewandte Haupteingang mit Entrée ist gleichzeitig horizontale und vertikale Erschließung. Bestimmende Materialien im Innenraum wie z. B. Profilbauglas, Holz und Stahl bleiben unbehandelt und nehmen Bezug zur umliegenden Bebauung mit ihrem industriellen Charakter. Diesen Forschungscharakter spiegelt folglich auch die äußere Anmutung des Neubaus wider.

Organisation I Erschließung
Die Erschließung und die innere Organisation sind möglichst effektiv gestaltet. Eine Erschließungsachse führt vom bestehende Energy Lab 2.0 bis zum Versuchsfeld. Teil dieser Achse ist der Hauptzugang und das Entrée, welches als vertikaler und horizontaler Verteiler fungiert. Darüber hinaus gliedert es die Nutzungsbereiche Forschung/Labor und Büro und dient als notwendiger Treppenraum. Im Erdgeschoss befinden sich außerdem die flexiblen Laborflächen mitsamt Leitwarte und Werkstatt. Die Wände der an die große Prüfhalle angrenzenden Räume sind transparent gestaltet und erlauben geschossübergreifende Blickbezüge im Neubau. Im rückwärtigen südlichen Bereich befinden sich Aufzug und Technikflächen.
Der Poolraum sowie das LV-Labor liegen im Obergeschoss. Die Leitwarte OG hat direkten Sichtbezug zur Prüfhalle. Die Büroräume befinden sich im südlichen Teil des Geschosses. Immer wieder weiten sich die innenliegenden Flurbereiche auf und schaffen Flächen zum Verweilen, zum informellen Austausch oder zum Aufenthalt für Besuchergruppen.
Die Anordnung als effektiver Dreibund mit kurzen Wegen und hoher Transparenz zwischen Prüfhalle und angrenzenden Nutzungen schafft #somit eine optimierte Grundrissorganisation.

Baukonstruktion | Materialität
Dem Baukörper liegt ein Hallentragwerk aus Brettschichtholzstützen auf Stahlfüßen und Leimholzbindern zugrunde. In Längsrichtung erfolgt die Aussteifung durch Kreuzverbände, während die Aussteifung in Querrichtung durch Massivholzwandscheiben bzw. Kreuzverbände an den Übergängen der Nutzungsbereiche und Stirnseiten erfolgt. Dachscheiben ergänzen das Aussteifungskonzept.
Für die Herstellung der 2-Geschossigkeit wird eine Holztafelbauweise mit vorgefertigten Deckenelementen aus Brettschichtholz vorgeschlagen. Wirtschaftliche Elementgrößen mit Abmessungen lassen eine kurze Bauzeit erwarten und bilden eine Grundstruktur mit höchster Flexibilität hinsichtlich Erweiterbarkeit. Um Masse zu generieren wird darauf eine rückbaubare Schüttung und entsprechender Fußbodenaufbau angebracht. Ergänzt wird die Struktur mittels vorgefertigter Wände und Brüstungen im Holztafelbau.
Umhüllt wird das Hallentragwerk mit Profilbauglas mit transluzenter Wärmedämmung aus Glasfasern in einem Aluminium-Rahmensystem, das zwischen Stahlprofilen an den Stützen montiert wird. Die Hülle weist dabei eine gute Wärmeisolierung auf, bietet Sonnenschutz und erzeugt eine gleichmäßige Lichtstreuung in den dahinterliegenden Technikräume und Werkstätten.
Dem vorgestellt wird eine Unterkonstruktion aus Stahl, die mit Photovoltaik-Modulen belegt wird. Über den Tag betrachtet optimieren diese, dank allseitiger Ausrichtung, die Stromerzeugung für den Eigenverbrauch. Gleichzeitig bietet der Überstand konstruktiven Sonnen- und Witterungsschutz. Fenster werden auf ein Minimum reduziert und nur dort in die Profilbauglas eingebracht, wo sie erforderlich sind.

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